19.04.2023
News von Mitgliedern

Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland kommentieren GEG-Novelle

Das Bundeskabinett hat heute mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes beschlossen, dass ab 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden können. Sowohl die Gebäude-Allianz als auch verschiedene Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland begrüßen das neue Gesetz, sehen aber noch Änderungsbedarf.

Die DUH fordert „sofortige entscheidende Veränderungen der Novelle”Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH kommentiert: „Der heutige Beschluss im Bundeskabinett ist ein Kniefall vor der Gas- und Heizungslobby und torpediert die für den Klimaschutz unerlässliche Wärmewende. Die Regierung ermöglicht, dass über das nächste Jahrzehnt weiterhin fossile, klimaschädliche Heizungen in Gebäude eingebaut werden. Scheinlösungen wie H2-Ready-Heizungen werden sogar noch mit Steuergeld gefördert. Das ist vollkommen absurd und rückt die Einhaltung des Pariser 1,5-Grad-Limits in weite Ferne."

Der WWF sieht bei der Gesetzesnovelle „noch großen Verbesserungsbedarf”. Vivianne Raddatz, Fachbereichsleiterin für Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF, betont: „Verbraucher:innen dürfen nicht in die Irre geführt werden, sodass sie sich möglicherweise für bestimmte Technologien entscheiden, die de-facto aber nicht verfügbar sein werden. Fossile Heizungen etwa, die als ‚H2-ready‘ deklariert werden, sind Augenwischerei. Sie schaffen fossile Lock-Ins und befeuern so bis mindestens 2035 weiter die Klimakrise.”

Der Bundesverband Erneuerbare Energie ruft dazu auf, die „Wärmewende sozial-gerecht auszugestalten”. Simone Peters, Geschäftsführerin des Bundesverband Erneuerbare Energie, fordert: „Den Forderungen des breiten Bündnisses aus Umwelt-, Wirtschafts-, Verbraucher- und Sozialverbänden nach einem ambitionierten und sozial ausgewogenen Gesetz sind jetzt zu entsprechen. Die Rufe nach der Anerkennung von Wasserstoff-ready Heizungen sind dabei kontraproduktiv, denn sie haben weniger das Wohl der Verbraucher*innen oder des Klimas im Blick als vielmehr den verlängerten Absatz von fossilen Gaskesseln.”

Auch die Gebäude-Allianz, deren Mitglied die Klima-Allianz Deutschland ist, äußert sich zur Gesetzesnovelle und hat heute einen „Aufruf anlässlich der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes” veröffentlicht. Diesen können Sie hier herunterladen: 

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Julia Riley-Dittmann

Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Klima-Allianz Deutschland

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Telefon: 030/780 899 514