Der Deutsche Mieterbund begrüßt, dass nach einer monatelangen Hängepartie das Heizungsgesetz endlich verabschiedet ist. Dennoch betont Lukas Siebenkotten, Präsidet des Deutschen Mieterbundes: „ Die weitere Modernisierungsumlage in Höhe von zehn Prozent der für die Wohnung aufgewendeten Kosten halten wir für überflüssig, streitanfällig und mieterunfreundlich.“
Laut WWF wälzt das Genäude-Energie-Gesetz klimapolitische Verantwortung auf Kommunen und Verbraucher:innen ab. „Statt einer konsequenten Ausrichtung an Klimaschutz-Kriterien gibt es nun ein Wirrwarr an Vorgaben und Ausnahmen unter dem Deckmantel Technologieoffenheit. Die jüngst veröffentlichten Zahlen zur Klimaschutzwirkung des Gesetzes bestätigen, dass selbst in den optimistischen Szenarien das GEG die notwendigen Emissionseinsparungen weit verfehlt. Ein weiterer Beleg, wieso es umgehend Mindesteffizienzstandards für den Gebäudebestand braucht.” sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland
Der BUND sieht den lang ersehnten Aufbruch in der Wärmewende verfehlt. Antje von Broock, Geschäftsführerin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), erklärt: „Statt dem klaren Signal für saubere und zukunftsfähige Heizungen, rücken Wasserstoff und Biomasse in den Vordergrund und der Einbau neuer Öl- und Gasheizungen bleibt viel zu lange erlaubt. Statt zu klotzen wird gekleckert. Die soziale Staffelung muss auch für vermietete Gebäude gelten. Und Energiesparen darf nicht weniger honoriert werden als die Umstellung der Heiztechnik.”
Das FÖS begrüßt das Gesetz als wichtige erste Etappe auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors. Dazu erklärt Carolin Schenuit, geschäftsführende Vorständin FÖS: „Endlich geht es einen Schritt weiter im Gebäudesektor. Insbesondere die Anhebung des nationalen CO2-Preises auf 45€ pro Tonne CO2 ist richtig und überfällig. Es braucht nun ein klares Signal aus der Politik, dass der Preis in den nächsten Jahren weiter steigen wird, um Dynamik in die Investitionskalkulationen und in die Umsetzung zu bringen.
Wichtig im Kontext des GEG sind laut Bundesverband Erneuerbare Energien eine auskömmliche Förderung, um soziale Schieflagen zu vermeiden sowie eine ambitionierte kommunale Wärmeplanung, an die das GEG geknüpft ist. „Der Hochlauf der Erneuerbaren Wärmetechnologien muss jetzt beginnen, damit nicht länger fossile Heizkessel eingebaut werden, die dauerhaft teuer sind, die Klimaziele konterkarieren und dem Standort für klimafreundliche Technologien schaden”, so Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE).
Campact findet, das Gezerre ums GEG hat dem Klimaschutz massiv geschadet. „Im GEG gibt es nun zahlreiche Hintertüren für den Einbau neuer Gasheizungen – getarnt als „Technologieoffenheit“ dienen sie vor allem dem Profitinteresse fossiler Konzerne.”