14.10.2020
News von Mitgliedern

Blaupause für den Klimaschutz

Weniger Parkplätze, keine Massentierhaltung, mehr Mitsprache: die WWF Jugend veröffentlicht einen Klimaplan.

Überflutungen, Stürme und Waldbrände - die Auswirkungen des Klimawandels sind überall auf der Welt spürbar. Vor allem junge Generationen werden künftig mit den Folgen leben müssen, wenn nicht zügig gehandelt wird. Das Jugendprogramm des WWF Deutschland, hat daher im Vorfeld des EU-Gipfels am Donnerstag einen Forderungskatalog vorgelegt. In dem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier der WWF Jugend wird ein sektorübergreifender Umbau für Deutschland gefordert und eine verbindliche Jugendbeteiligung an der Klimapolitik. In der Verkehrspolitik sei nicht weniger als ein radikaler Paradigmenwechsel nötig. So sollten der öffentliche Parkraum insbesondere in Innenstädten reduziert und Verbrennungsmotoren abgeschafft werden. Im Gegenzug gelte es, den öffentlichen Nahverkehr und das Schienennetz auszubauen. Des Weiteren werden ein Verbot der klimaschädigenden Massentierhaltung und ein verbindlicher CO2-Mindestpreis im Stromsektor gefordert.

"Die Klimakrise betrifft die jungen Generationen am stärksten. Daher müssen wir bei der Klimapolitik ein umfassenderes Mitspracherecht erhalten. Die Möglichkeiten reichen von Jugendbeiräten bis zu Generationentests, die politisch Entscheidungen auf ihre Zukunftsfähigkeit prüfen und sicherstellen, dass nachfolgende Generationen nicht davon benachteiligt werden", erklärt die 25-jährige Sarah Kleinschumacher, eine der Mit-Autorinnen des Papiers.  

Konkret verlangen die Jugendlichen, dass bis 2030 75 Prozent des Bruttostroms durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Dazu brauche es einen festen Zeitplan für den Kohleausstieg und Investitionen in neue Energietechnologien. Außerdem sollen im Stromsektor verbindliche CO2-Mindestpreise eingeführt werden, um schon jetzt einen umweltverträglicheren Stromverbrauch zu erreichen.

Doch auch über den Energiesektor hinaus müssten Treibhaugasemissionen reduziert werden. Die WWF Jugend fordert daher eine staatliche Innovationspolitik mit dem Ziel, die Entwicklung von kohlenstofffreien Technologien stärker zu fördern und diese kostengünstig im In- und Ausland bereitzustellen. Als weltweit führende Industrienation solle die Bundesrepublik dabei mit gutem Beispiel vorangehen.

Das Positionspapier finden Sie hier.

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Viviane Raddatz

Fachbereichsleiterin Energiepolitik und Klimaschutz

WWF Deutschland

viviane.raddatz@wwf.de

Telefon: 030/311 777 236