22.02.2017
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KfW Gruppe: Kein Einstieg in Mega-Gaspipeline!

Morgen laden Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew und der Vizepräsident der EU-Kommission, Maroš Šef?ovi?, zu einem hochrangigen Treffen in Aserbaidschans Hauptstadt Baku ein. Das Ziel: Sie wollen im Gespräch mit involvierten Staaten und Banken die milliardenschwere Pipeline Southern Gas Corridor vorantreiben, die künftig Gas aus Aserbaidschan nach Europa liefern soll.

Morgen laden Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew und der Vizepräsident der EU-Kommission, Maroš Šef?ovi?, zu einem hochrangigen Treffen in Aserbaidschans Hauptstadt Baku ein. Das Ziel: Sie wollen im Gespräch mit involvierten Staaten und Banken die milliardenschwere Pipeline Southern Gas Corridor vorantreiben, die künftig Gas aus Aserbaidschan nach Europa liefern soll. Eingeladen zum Southern Gas Corridor Advisory Council ist laut einem internen Dokument der EU-Kommission auch die deutsche KfW. Erstmals taucht damit der Name einer deutschen Bank im Zusammenhang mit der umstrittenen Pipeline auf.

Regine Richter, Energieexpertin bei urgewald, sagt: „Alle weiteren Banken, die nach Baku eingeladen werden, haben bereits Kredite für das Projekt gewährt oder prüfen dies. Die Einladung der KfW Gruppe lässt vermuten, dass auch sie als möglicher Geldgeber für das Megaprojekt angesehen wird. Ihre Beteiligung wäre ein fatales Signal. Von der Pipeline wird in erster Linie der Autokrat Alijew in Aserbaidschan profitieren. Sein Clan herrscht mit harter Hand und hat zahlreiche Kritiker mit fadenscheinigen Begründungen inhaftieren lassen.“

Zum Anlass des Treffens in Baku veröffentlichen urgewald, Banktrack und Counter Balance einen Bericht zur Transadriatischen Pipeline (TAP), dem westlichen Abschnitt des Southern Gas Corridor. TAP soll 5 Milliarden Euro kosten und auf einer Strecke von knapp 900 Kilometern den Southern Gas Corridor durch Griechenland, Albanien und die Adria bis nach Italien fortsetzen. Die neue Analyse richtet sich an Privatbanken, die für die TAP-Finanzierung angefragt werden. Das Ergebnis: TAP verstößt gegen fünf der zehn Äquator-Prinzipien, der zentralen Nachhaltigkeitsinitiative des Finanzsektors:

1) Kategorisierung
2) Umwelt- und Sozialprüfung
3) Anwendung von Umwelt- und Sozialstandards
4) Einbeziehung Betroffener
5) Beschwerdemechanismus

Weitere Informationen:

Neuer Bericht zur Einhaltung der Äquator-Prinzipien bei TAP (link is external)

Aktueller Stand der Dinge zum Projekt Southern Gas Corridor (link is external)

Pressemitteilung urgewald

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