07.01.2021
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Nach Hamburger Vorbild: NRW braucht Solarpflicht

Schon bald gilt auf Hamburgs Dächern Solarpflicht. Mit Blick auf das große ungenutzte Solar-Potenzial in Nordrhein-Westfalen ruft der LEE NRW dazu auf, ein solches Gesetz auch in NRW einzuführen. Christian Mildenberger: „Solarwende verpflichtet!“

Als erstes deutsches Bundesland hat Hamburg eine Solarpflicht für Wohngebäude eingeführt. Ab 2023 müssen Neubauten und ab 2025 auch sanierte Bestandsbauten mit Solar-Dachanlagen bestückt werden. Wer die nicht selbst installieren möchte, kann seine Dachflächen an Dritte verpachten. Die NRW-Landesregierung sollte sich den Stadtstaat zum Vorbild nehmen und auch die Solarwende in Nordrhein-Westfalen auf diese Weise stärker voranbringen.

In Nordrhein-Westfalen werden aktuell nur sechs Prozent des vorhandenen Solar-Potenzials auf Dachflächen tatsächlich genutzt. Viel zu wenig, um Energiewende- und Klimaschutzziele zu erreichen. Mit einer Solarpflicht für Neubauten und umfängliche Dachsanierungen gelingt der nötige Anschub für die Solarwende. Die nordrhein-westfälische Landesbauordnung sollte daher um die entsprechende gesetzliche Regelung ergänzt werden. Das ist auch im Interesse der Gebäudeeigentümer und Mieter. Denn die Solarstromerzeugung auf dem Dach rechnet sich finanziell unmittelbar. Erst recht, wenn ein Teil des Stroms direkt im Gebäude verbraucht wird.

Christian Mildenberger, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), ruft die NRW-Landesregierung dazu auf, sich am Hamburger Vorbild zu orientieren: „Die Solarwende verpflichtet: Es kann nicht sein, dass wir im Jahr 2021 noch immer Gebäude bauen, bei denen Solarenergie nicht mitgedacht wird. Wir verschenken hier massenhaft Potenzial – und das können wir uns mit Blick auf die Klimaziele und eine sichere Energieversorgung schlicht nicht leisten.“

Einen ersten Ansatz in NRW gibt es bereits mit den Vorschlägen von Landesbauministerin Ina Scharrenbach für eine Baupflicht für solare Bedachungen auf Gewerbeparkflächen. Der LEE NRW begrüßt den Vorschlag. „Von dort aus muss es nun aber weiter gehen, denn das Potenzial auf den Dächern im Land ist tausendfach größer“ so Mildenberger.

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Christian Mildenberger

Geschäftsführer

Landesverband Erneuerbare Energien NRW

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Telefon: 0211/936 760 60