Mobilitätswende

Jetzt umsteuern in der Verkehrspolitik

Der Verkehrssektor ist für knapp ein Fünftel der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich und bislang ist es nicht gelungen, die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Die nächsten Jahre sind für das Gelingen der Verkehrswende entscheidend. Notwendig ist ein radikaler Richtungswechsel in der Politik nach dem Leitsatz: bessere Mobilität mit weniger Verkehr. Das Ziel einer emissionsfreien Mobilität erfordert eine tiefgreifende Verkehrswende, die durch politische Rahmenbedingungen angestoßen und befördert werden muss und nicht bei Verhaltensänderungen der Einzelnen oder neuen Antriebstechnologien stehenbleibt. Die Verkehrswende ist eine gesamtgesellschaftliche Gestaltungsaufgabe. Wird diese ernst genommen, entsteht auch eine bessere Lebensqualität im öffentlichen Raum.

Publikationen

Mobilitätswende Kommunaler Klimaschutz Energiewende EU-Klimapolitik Soziale Gerechtigkeit Hintergrund

Kürzungen abwenden, Zukunftsinvestitionen sichern: Für einen Kurswechsel in der Finanz- und Haushaltspolitik

Mobilitätswende Kommunaler Klimaschutz Energiewende Internationale Klimapolitik EU-Klimapolitik Soziale Gerechtigkeit Hintergrund

Studie: Die CO2-Bepreisung im Umbruch

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Europas Zukunft sichern: Klimaneutral und sozial

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17.11.2020
Pressemitteilungen

Keine Zeit zum Ausruhen: Klimakabinett muss handeln

Morgen berät das Klimakabinett über den Umsetzungsstand des Klimaschutzprogramms 2030. Die Klima-Allianz Deutschland, ein Bündnis aus 141 zivilgesellschaftlichen Organisationen, erwartet, dass die Bundesregierung die Sitzung nutzt, um weiter im Klimaschutz voranzukommen.

Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland, fordert, dass in der Sitzung des Klimakabinetts mehr geschieht als nur eine Bestandsaufnahme: „Wir erwarten, dass die Bundesregierung die verbleibenden zehn Monate bis zur Bundestagswahl nutzt, um bei den Maßnahmen zum Klimaschutz deutlich nachzulegen. Besonders im Verkehrssektor unter Bundesminister Scheuer und im Gebäudebereich unter Bundesminister Seehofer muss weit mehr getan werden. Bisher gibt es keine positiven Signale von Herrn Scheuer zur notwendigen Senkung der Emissionsgrenzwerte für Autos und für die Einführung eines generellen Tempolimits.” Die Verkehrsemissionen sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Die geplanten Maßnahmen bei den Gebäuden werden nicht ausreichen, um das Klimaziel des Sektors für 2030 zu erreichen. Die energetische Sanierung des Gebäudebestands kommt nicht voran.

„Auch die Bilanz von Wirtschaftsminister Peter Altmaier ist bescheiden”, so Averbeck. „Drei Jahre lang hat sein Ministerium das Thema Erneuerbare Energien kaum bearbeitet. Der jetzt vorliegende Reformentwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz baut die Hürden beim Ausbau und Repowering der Erneuerbaren Energien nicht ausreichend ab. Mit den im EEG gesetzten Ausbauzielen können selbst die für die Erfüllung des Pariser Abkommens zu unambitionierten Klimaziele der Bundesregierung bis 2030 bei weitem nicht erreicht werden.”

Auch wenn das deutsche Klimaziel für 2020 voraussichtlich doch noch erreicht wird, ist dies kein Grund, sich auszuruhen. Denn die Zielerreichung ist nicht auf eine ehrgeizige deutsche Klimapolitik, sondern hauptsächlich auf den Einbruch der Wirtschaft infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen. Zwei Gutachten des BMWi und des BMU zum Klimaschutzprogramm 2030 attestieren der Bundesregierung, dass damit selbst das veraltete deutsche Emissionsreduktionsziel für 2030 (minus 55 Prozent gegenüber 1990) nicht erreicht wird. Spätestens wenn die EU ihr Klimaziel im Dezember verschärft, muss auch die Bundesregierung ihr Klimaziel erhöhen und angemessene Maßnahmen beschließen.

Deshalb sollte die Regierung dringend den Fuß-, Rad-, Schienen- und öffentlichen Nahverkehr stärken. Die energetische Sanierung von Gebäuden kann nicht weiter im Schneckentempo vorangehen und sie muss sozial gerecht ausgestaltet werden. Klimaneutrale, bezahlbare Neubauten müssen zum Standard werden. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss so gestaltet werden, dass mehr Bürger*innenenergie möglich wird, Altanlagen weiter wirtschaftlich betrieben werden können und im Schlüsselsektor Erneuerbare Energien nicht weiter Arbeitsplätze vernichtet werden, fordert die Klima-Allianz Deutschland.

„Es gibt viele Vorschläge für einen nachhaltigen und sozial gerechten Weg aus der Klimakrise. Sie müssen viel entschiedener als bisher umgesetzt werden“, so Averbeck. Eine Nachschärfung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzprogramm 2030 ist mit Blick auf die fortschreitende Klimakrise dringend erforderlich. Besonders kritisch ist dabei, dass das deutsche Klimaziel nicht für einen fairen Beitrag ausreicht, um die angestrebte 1,5 Grad-Grenze des Pariser Abkommens einzuhalten.

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Julia Riley-Dittmann

Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Klima-Allianz Deutschland

julia.riley-dittmann@klima-allianz.de

Telefon: 030/780 899 514

Jonas Becker

Referent Klimapolitik und Mobilität
Klima-Allianz Deutschland

030/780 899 527
jonas.becker@klima-allianz.de

Forderungen

Schienenverkehr bis 2030 zu 100 Prozent elektrifizieren - mit Strom aus erneuerbaren Energien

Dienstwagenprivileg abschaffen und Kfz-Steuer am CO2-Preis ausrichten

Öffentlichen Raum zugunsten des Bus-, Bahn-, Rad- und Fußverkehrs umverteilen

Mitgliederkarte

Unsere Mitglieder arbeiten in vielfältigen Bereichen zu Klimaschutz, überall in Deutschland. Auf dieser Karte finden Sie die Standorte, Arbeitsbereiche, spannende Klimaprojekte und viele weitere Infos. Mehr erfahren...

Positionspapier

Klimafreundliche Mobilität für alle

Das Forderungspapier der Klima-Allianz Deutschland zeigt auf, wie eine Mobilitätswende gelingen kann, die klimafreundliche Alternativen zum motorisierten Individualverkehr schafft und dabei eine soziale Ausgewogenheit berücksichtigt.

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Daten und Fakten

Mobilitätsatlas

Mobilität ist Ausdruck von Freiheit, Selbstbestimmung und Wohlstand. Im 21. Jahrhundert nimmt das Verkehrsaufkommen massiv zu und stößt an soziale und ökologische Belastungsgrenzen. Der Mobilitätsatlas vom Verkehrsclub Deutschland e.V. präsentiert Vorschläge und Lösungen für neue Mobilität.

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Briefing

Vorfahrt für Gesundheit

Dieses HEAL-Briefing bietet einen Überblick über die Auswirkungen des aktuellen Verkehrssystems in Deutschland auf die Gesundheit. Die notwendige Förderung gesunder Mobilität, Wohlbefinden und Lebensqualität in Städten werden ausdrücklich betont.

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