#18 Berliner Klimagespräch: Bei den Erneuerbaren den Ausbauturbo zünden – aber wie?

Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft, denn sie sind die umfassende Antwort auf die Klimakrise und für den Weg zur Klimaneutralität unverzichtbar. Mit ihrem konsequenten Ausbau verbinden sich auch zahlreiche Chancen. Beim #18 Berliner Klimagespräch am 23. November 2021 haben wir diskutiert, wie wir den Ausbauturbo bei den Erneuerbaren in Deutschland zünden können.

Hier können Sie die Aufzeichnung ansehen:

Auf dem Podium diskutierten:

  • Simon G. Müller, Direktor Deutschland bei Agora Energiewende
  • Dr. Julia Verlinden MdB, Bündnis 90/Die Grünen
  • Dr. Nina Scheer MdB, SPD
  • Thomas Kubendorff, CDU, Landrat a.D. Kreis Steinfurt
  • Viviane Raddatz, Leitung Klimaschutz und Energiepolitik, WWF Deutschland, und Sprecherin der Klima-Allianz Deutschland

moderiert von Andreas Witt, Solarthemen.

„Das Jahrzehnt 2020 soll zum Jahrzehnt der erneuerbaren Energien werden.“

Mit diesen Worten führte Viola Theesfeld, Referentin Energiepolitik & -wirtschaft, Bündnis Bürgerenergie e.V., in das #18 Berliner Klimagespräch ein und stellte das Positionspapier Erneuerbarer Strom für ein klimaneutrales Deutschland der Klima-Allianz Deutschland vor. Sie plädierte für eine von Bürger*innen getragene Initiative für 100 Prozent erneuerbare Energien. Hierfür müsse allerdings auch die politische Grundlage gelegt werden, der Rechtsrahmen solle verschlankt und überarbeitet werden. Die Klima-Allianz Deutschland fordert, dass Deutschland Klimaneutralität möglichst vor 2045 erreichen und bis 2040 anstreben sollte.

Thomas Kubendorff, CDU, Landrat a.D. Kreis Steinfurt, sieht die Weichenstellung für diesen Wandel vor allem im kommenden Koalitionsvertrag und unterstützt die Forderungen der Klima-Allianz Deutschland, wobei er auf Widerstände in der Bevölkerung aufmerksam machte und auf die schwierigen Planungsgegebenheiten verwies.

Auch Dr. Nina Scheer MdB (SPD) möchte mit Blick auf die UN-Klimakonferenz COP26 die Verzögerung im Ausbau bei erneuerbaren Energien durchbrechen und so den systematischen Umstieg weg von fossilen und atomaren Energieträgern voranbringen.

Simon G. Müller, Direktor Deutschland bei Agora Energiewende, plädierte für die Erhöhung der Flächenverfügbarkeit in Deutschland und für eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. Dafür, so sind sich die Panelist*innen einig, muss das On-Shore-Flächenziel von 2 Prozent vorangebracht werden.

Viviane Raddatz vom WWF betonte die Dringlichkeit beim Ausbau der erneuerbaren Energien auch in Ländern des globalen Südens. Partnerabkommen zum Kohleausstieg z.B. mit Südafrika seien wegbereitend, so Raddatz.

Dr. Julia Verlinden MdB (Bündnis 90/Die Grünen) legte den Schwerpunkt auf die Schaffung durchdachter Handelsabkommen. So könne man Spekulationen auf Weltmarktebene verringern und den Gewinn vor Ort erzielen. Deutschland müsse sich seiner Verantwortung als größter Akteur in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit bewusst werden und so eine Vorbildfunktion beim Ausbau der erneuerbaren Energien einnehmen.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit folgenden Mitgliedern der Klima-Allianz Deutschland statt: WWF Deutschland, Misereor, BEE e.V., Reiner Lemoine Stiftung, Bündnis Bürgerenergie e.V.

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellund erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.