Berlin, 24.04.2017
Zehn Jahre nach Gründung des breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses für den Klimaschutz habe man viel erreicht, doch keinen Grund sich auszuruhen, erklärt Klaus Breyer, Ev. Kirche Westfalen, Sprecher und Gründungsmitglied der Klima-Allianz Deutschland: „Der Klimawandel macht keine Pause. Jedes verlorene Jahr bedeutet, dass die Energiewende weniger sozialverträglich gestaltet wird.“ Zehn Jahre Klima-Allianz Deutschland, das seien zehn Jahre zivilgesellschaftliches Engagement für eine konsequente Klima- und Energiepolitik, mit der Deutschland auch seine internationale Verantwortung wahrnimmt.
„Die Bundesregierung hat wichtige Schritte bei der Energiewende auf die lange Bank geschoben“, erklärt Viviane Raddatz, WWF, Sprecherin der Klima-Allianz Deutschland. „Für den Klimaschutz ist das fatal: Wir drohen unser Klimaschutzziel für 2020 zu verfehlen.“ Deutschland müsse unverzüglich den Kohleausstieg einleiten, um seine Klimaziele einhalten zu können und die Folgen für Umwelt und Gesundheit möglichst gering zu halten. „Wir lassen nicht locker und werden auch die nächste Bundesregierung mit unseren Forderungen konfrontieren“, so Raddatz.
„Von der zukünftigen Bundesregierung erwarten wir, dass sie die notwendigen Reformen beherzt anpackt und sich nicht vor unangenehmen Entscheidungen drückt“, erklärt Christoph Bals, Germanwatch, Sprecher und ebenfalls Gründungsmitglied. Dazu gehöre, die Energie-, Verkehrs-, Effizienz- und Agrarwende zügig umzusetzen und die nationalen Klimaziele nachzuschärfen. Ein Klimaschutzgesetz solle für Deutschland einen verbindlichen Reduktionspfad von mindestens 95 Prozent weniger Treibhausgasemissionen bis 2050 verankern. „Diese Prozesse werden wir aktiv begleiten“, kündigt Christoph Bals an. Es gelte, die Transformation hin zu einer klimafreundlichen und gerechten Gesellschaft nun schnellstmöglich umzusetzen. Deutschland hat sich international verpflichtet, seinen fairen Beitrag sowohl zur Minderung der globalen Treibhausgase als auch zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu leisten. „Wir erwarten eine Politik, die Vorsorge für Menschen überall auf der Welt trifft“, erklärt Christoph Bals.
Die Klima-Allianz Deutschland hat sich am 24. April 2007 gegründet, um gemeinsam für eine entschlossene Klimapolitik einzutreten und eine gesellschaftliche Bewegung für besseren Klimaschutz anzustoßen. Aus den ursprünglich 40 Partnern ist mittlerweile ein breites Bündnis mit mehr als 100 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Kirche, Entwicklung, Jugend, Verbraucherschutz, Umwelt und Gewerkschaften geworden. „Die Klima-Allianz repräsentiert eine starke, engagierte Zivilgesellschaft, die zeigt, dass Klimaschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist “, erklärt Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland. Sie betont das persönliche Engagement der Mitglieder des SprecherInnenrats als VertreterInnen der Mitgliedsorganisationen, die von Anfang an dabei waren, als essentiell für den Erfolg des Bündnisses.
Mit einer Jubiläumsveranstaltung in der Berliner Kalkscheune feiert die Klima-Allianz Deutschland am heutigen Montag ihren zehnten Geburtstag. Es werden rund 200 Gäste erwartet.