Die Energiewende ist der zentrale Garant einer in Zukunft bezahlbaren Energieversorgung; sie ist darüber hinaus Deutschlands wichtigster Beitrag zum Klimaschutz und gleichzeitig zu mehr globaler Gerechtigkeit. Von einer erfolgreichen Energiewende und einer Abwendung von nicht mehr beherrschbaren Folgen des Klimawandels profitieren vor allem Menschen aus den Ländern des globalen Südens.
Dementsprechend ist das internationale Interesse an der Energiewende in Deutschland groß. Viele Länder verfolgen aufmerksam und kritisch, ob es einem Industrieland wie Deutschland gelingt, sein Energiesystem mit vertretbaren Kosten und mit insgesamt positiven volkswirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen klimafreundlich und zukunftsfähig umzugestalten.
Die Energiewende muss konsequent, sozial gerecht und naturverträglich vorangetrieben werden. Anstatt den Ausbau der erneuerbaren Energien drastisch zu bremsen, wie bei der jüngsten EEG-Reform geschehen, müssen die Anstrengungen deutlich erhöht werden. Hierzu gehören ein mit dem 95-Prozent-Reduktionsziel bis 2050 kongruenter Zubau der erneuerbaren Energien und die entsprechende Anhebung der Ausbauziele für die Jahre 2025 und 2035 sowie kompatible jährliche Mindestausbaumengen.
Die Energiewende muss im Sinne des Gemeinwohls gestaltet werden. Eine möglichst gerechte Verteilung der Belastungen und der Gewinne bei der Energiewende ist wichtig für deren Akzeptanz in breiten Bevölkerungsschichten. Im Mittelpunkt einer gerechten Strukturentwicklung (Just-Transition-Strategie) muss auch die Frage stehen, wie die Energiewende zu einem Beschäftigungsaufbauprogramm entwickelt werden kann. Klima- und energiepolitische Langfristziele sollten deshalb auch mit beschäftigungspolitischen Zielen verbunden werden (Beschäftigungsaufbau, Gute Arbeit, Tarifbindung).
Stefanie Langkamp
Leiterin Nationale Klima- und Energiepolitik
030/780 899 522 stefanie.langkamp@klima-allianz.de
75 Prozent Erneuerbare bis 2030
Energieeinsparung und Effizienz müssen zu einer tragenden Säule der Energiewende werden
Die Studie der Energy Watch Group und LUT University skizziert ein 1,5°C Szenario mit einem kostengünstigen, sektorenübergreifenden und auf hoher Technologievielfalt beruhenden globalen 100% Erneuerbare-Energien-System, welches ohne negative CO2-Emissionstechnologien auskommt.
Erneuerbare, Netzausbau, Versorgungssicherheit und Stromkosten: Rund um die Energiewende und die damit verbundene Infrastruktur schwirren zahlreiche Mythen durch den öffentlichen Diskurs. Der WWF klärt gängige Mythen auf und liefert die Fakten dazu.
Synthetische, strombasierte Stoffe (Power-to-X, PtX) werden bei der Reduzierung der Klimagasemissionen eine Rolle spielen, deren Umfang und Ausgestaltung ist noch Gegenstand einer breiten Diskussion. Das Öko-Institut hat im Auftrag des BUND die Herstellungsseite vor dem Hintergrund der Anforderungen einer nachhaltigen Produktion kritisch beleuchtet.