EU-Klimapolitik
Europa zum Vorreiter beim Klimaschutz machen
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben vereinbart, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Für die Klimapolitik der EU muss dies das Mindestmaß sein – als historischer Verursacher sollte die EU die Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2040 anstreben, um die gefährliche Erderhitzung zu bremsen. Der dringend nötige Einsatz gegen die Klimakrise erfordert ambitionierte Maßnahmen in allen EU-Staaten.
Die Europäische Union hat sich mit dem European Green Deal die Ziele gesetzt, bis 2030 den Ausstoß der Treibhausgase um 55 Prozent zu reduzieren und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Das Fit for 55-Paket soll den Weg dahin vorgeben. Es enthält Reformen, beispielsweise des Emissionshandels, und Richtlinien, etwa für den Ausbau erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz.
Damit setzt die EU wichtige und positive Impulse. Sie legt die Grundlage für eine saubere und nachhaltige Zukunft und eine bessere Lebensqualität für alle Bürger*innen in Europa.
Um dies zu erreichen, muss die EU ihre Klimaziele allerdings nachschärfen und die konsequente Umsetzung von Klimaschutz durchsetzen. Die Klima-Allianz Deutschland fordert, das Klimaziel 2030 der EU so anzuheben, dass es einen fairen Beitrag zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze liefert. Dies bedeutet eine deutliche Erhöhung des europäischen Klimaziels (NDC). Eine Reduktion der Emissionen um 65 Prozent bis 2030 ist auf Machbarkeit zu prüfen.
Maßnahmen wie die 2020 beschlossene EU-Taxonomie, welche Gas und Atomkraft zu nachhaltigen Energieträgern erklärt, sind hingegen kontraproduktiv. Zudem sind die bisherigen Beschlüsse der EU höchstens ein Einstieg in eine sozial gerechte Verteilung innerhalb und zwischen den Mitgliedsstaaten. Instrumente wie der EU-Klimasozialfonds sind für sozial gerechten Klimaschutz in Europa unabdingbar.
Publikationen
Zeitenwende für Klimagerechtigkeit: Forderungen zur 27. Weltklimakonferenz in Ägypten
Studie: Kriterien für EU-Emissionshandel für Gebäude und Verkehr
Vier Jahre Agenda 2030: Die Politik ist am Zug
Termine
2. Deutscher Klimatag: Die Zeit der Umsetzung ist jetzt!
EU for Future? Wie wir die EU-Wahl zur Klimawahl machen können
Klimaklagen als Ausweg aus der Klimakrise?

Lisa Jörke
Referentin für europäische und internationale Klimapolitik
Klima-Allianz Deutschland e.V.
030/780 899 523
lisa.joerke@klima-allianz.de
Forderungen
Das Ziel einer klimaneutralen, sozial gerechten und wirtschaftlich erfolgreichen Union ins Zentrum der Diskussionen um die zukünftige europäische Idee stellen
Klimaneutralität bis 2040 anstreben, eine klimaneutrale EU vor 2050 als politischer Mindestanspruch
Mindestens 65 Prozent weniger Treibhausgase bis 2030 – auf Basis der vorliegenden klimawissenschaftlichen Erkenntnisse
Unsere Mitglieder arbeiten in vielfältigen Bereichen zu Klimaschutz, überall in Deutschland. Auf dieser Karte finden Sie die Standorte, Arbeitsbereiche, spannende Klimaprojekte und viele weitere Infos. Mehr erfahren...
Studie

Kriterien für EU-Emissionshandel für Gebäude und Verkehr
Das geplante EU-Emissionshandelssystem für die Sektoren Gebäude und Verkehr (ETS 2) kann nur ein ergänzendes Klimaschutz-Instrument sein und bisher fehlen klare Regelungen zum sozial verträglichen Ausgleich. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft und der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft im Auftrag von Klima-Allianz Deutschland, Germanwatch, WWF Deutschland und CAN Europe.
Forderungen

Kernforderungen zum EU-Klimapaket "Fit for 55"
Das "Fit for 55"-Paket soll die EU auf einen Pfad zu Netto-Null-Emissionen bringen und den fairen Beitrag zur Einhaltung des 1,5-Grad-Limits des Pariser Klimaabkommens sicherstellen. Die Kernforderungen mehrerer Umweltverbände dazu enthält dieses Dokument.
Studie

Implementing the Effort Sharing Regulation at the national level
Dieser Bericht „Implementing the Effort Sharing Regulation at the national level. Lessons learned and recommendations from the LIFE Unify project“, herausgegeben vom LIFE Unify-Konsortium, führt eine detaillierte Bewertung der Politiken, Maßnahmen und Best practices durch, die in ESR-Sektoren in acht EU-Ländern – Kroatien, Tschechien, Estland, Deutschland, Frankreich, Polen, Slowenien und Spanien – eingeführt wurden.