„Beim Petersberger Klimadialog ist Deutschland nur noch Gastgeber ohne eigene Ambitionen. Angesichts dessen, dass die Bundesregierung zu Hause nicht liefert und auf EU-Ebene blockiert, könnten die Gespräche besser in Versailles oder Den Haag stattfinden. Nur mit guten Referenzen in der eigenen Klimapolitik kann Deutschland auf internationaler Ebene Bündnisse für die so dringend notwendigen Ambitionssteigerungen schmieden. In Sibiu hat Deutschland eine Chance verpasst, die progressiven Kräfte in der EU dabei zu unterstützen, das EU-Klimaziel anzuheben. Spätestens beim Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York im September sollten Deutschland und die EU die Bereitschaft verkünden, ihren Emissionsreduktionsbeitrag bis 2030 wesentlich zu erhöhen und vor 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Beim Petersberger Dialog geht es zudem darum, internationale Koalitionen zu schmieden, um die Klimafinanzierung voranzubringen. Die Entwicklungsbanken müssen eine klare Ansage bekommen, ihre Investitionen an den Klimazielen von Paris auszurichten. Investitionen und Instrumente für den Schutz der vielen Menschen, die jetzt schon vom Klimawandel betroffen sind, müssen weiterentwickelt werden. Die Kanzlerin kann hier nur glaubwürdig auftreten, wenn sie endlich den Fuß von der Bremse für höhere Klimaziele in der EU nimmt und zu Hause Klimaschutzmaßnahmen umsetzt.“