Dazu erklärt Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland:
„Deutschland und die EU können ihre Klimaschutzziele nur erreichen, wenn sie sich von der Kohle verabschieden. Kohle zerstört das Klima, schadet unserer Gesundheit und zwingt immer mehr Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Trotz Energiewende ist Deutschland Braunkohleweltmeister. Frau Merkel und ihre zukünftige Regierung müssen in den kommenden Jahren die schmutzigste und älteste Hälfte der Kohlekraftwerke abschalten. Wir brauchen einen sozial gerechten Übergang zu 100 Prozent erneuerbarer Energie. Die Kampagne Europa ohne Kohle wird dazu beitragen, dies ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und den Kohleausstieg in ganz Europa zu beschleunigen.“
Die beim Kampagnenstart veröffentlichte Daten zu den Gesundheitsfolgen von Kohle zeigen die Dringlichkeit der Kampagne: 19.500 vorzeitige Todesfälle in der EU wurden laut Schätzung von Europa ohne Kohle allein 2015 durch Kohlekraftwerke verursacht. Weitere 10.000 Fälle von chronischer Bronchitis bei Erwachsenen gehen auf das Konto der Kohle. Die entstandenen Gesundheitskosten sind mit bis zu 54 Milliarden Euro ebenfalls atemberaubend. Die deutschen Kohlekraftwerke waren 2015 für geschätzte 3.800 vorzeitige Todesfälle und bis zu 10,5 Milliarden Euro an Gesundheitskosten im Bundesgebiet und anderen Ländern verantwortlich.
Seit 2016 haben die Trägerorganisationen der Europa ohne Kohle-Kampagne dazu beigetragen, 16 Kohlekraftwerke europaweit in den Ruhestand zu versetzen. Weitere 39 Kohlekraftwerke werden bald folgen. Die Niederlande, Großbritannien, Finnland, Frankreich, Portugal und Italien haben sich bereits verpflichtet, bis spätestens 2030 aus der Kohleverstromung auszusteigen. Mit der gemeinsamen Kampagne verzahnen die Organisationen nun ihre Bemühungen, diese staatlichen Kohleausstiegsankündigungen in Taten umzusetzen und die Schließung der 293 verbleibenden Anlagen in Europa zu beschleunigen.
Hintergrundinformationen:
Die Kampagnenwebsite lautet:
www.beyond-coal.eu
Das gemeinsame Statement der beteiligten Organisationen (in englischer Sprache) finden Sie hier: https://drive.google.com/file/d/0B8TcOCpKTvGjUDFNNE5QQVJzWTA/view
Eine Pressemappe mit weiteren Informationen und den Daten zu den Gesundheitsfolgen von Kohle (in englischer Sprache) finden Sie hier:
https://drive.google.com/drive/folders/0B8TcOCpKTvGjUEp4VU55Y3Y1TlU