23.08.2023
Pressemitteilungen

Verbände-Appell: Erreichung der Klimaziele bis 2030 sicherstellen!

In einem gemeinsamen Appell fordern 42 Verbände die Bundesregierung auf, sofort Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die die Erreichung der Klimaziele und eine sozial gerechte Umsetzung der Transformation sicherstellen. Die Verbände kritisieren, dass das unzureichende Klimaschutzprogramm der Ampelkoalition in grobem Widerspruch zu ihrer Rechtspflicht steht und zählen zentrale Maßnahmen auf, die in dem Programm fehlen. Gestern hat der Expertenrat für Klimafragen bestätigt, dass das von der Bundesregierung am 14. Juni 2023 vorgelegte Klimaschutzprogramm nicht ausreicht, um die deutschen Klimaziele bis 2030 zu erreichen.

Verbändeappell zum Klimaschutzprogramm 2023. Logos der beteiligten Organisationen. Klima-Allianz Deutschland.

Stefanie Langkamp, Geschäftsleiterin Politik der Klima-Allianz Deutschland, erklärt:  

„Wir appellieren dringend an die Ampelkoalition, die Stellungnahme des Expertenrates sehr ernst zu nehmen und unverzüglich zu handeln. Die Emissionen müssen runter, insbesondere im Verkehrssektor. Verkehrsminister Volker Wissing von der FDP ist bisher ein Totalausfall für den Klimaschutz. Wir fordern Bundeskanzler Olaf Scholz auf, sein Kabinett endlich auf Klimakurs zu bringen und das Erreichen der Klimaziele bis 2030 sicherzustellen.

Der Juli war der heißeste Monat seit Beginn der weltweiten Messungen. Die Überschwemmungen in Slowenien erinnern schmerzhaft an die Flut im Ahrtal. Soll dieses unzureichende Klimaschutzprogramm ernsthaft die Antwort der Scholz-Regierung auf diese und künftige Klimakatastrophen sein?  

Das unzureichende Programm ist ein erneuter Rechtsbruch in Bezug auf das Klimaschutzgesetz. Schlimmer noch: Die Ampel arbeitet daran, das Klimaschutzgesetz durch die Abschaffung verbindlicher Sektorziele abzuschwächen. Stattdessen sollte sie die Verbindlichkeit des Gesetzes erhöhen, damit bei unzureichenden Klimaschutzprogrammen wie diesem handfeste Mechanismen greifen, die umgehend Emissionsminderungen auf den Weg bringen.“

Die Verbände fassen in ihrem Appell zentrale Maßnahmen zusammen, die im Klimaschutzprogramm fehlen. Im emissionsreichsten Verkehrssektor sind dies unter anderem ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen, der Abbau klimaschädlicher Subventionen sowie ein massiver Ausbau von ÖPNV, Schiene, Rad- und Fußverkehr. Außerdem fordern die Verbände, dass spätestens 2045 vollständig erneuerbar geheizt wird, die Einführung eines Klimageldes sowie die Ausreizung bestehender Energieeffizienz-Potentiale in der Industrie.
 

Folgende Verbände haben den Appell unterzeichnet: 

  1. Arbeiterwohlfahrt Bundesverband (AWO)
  2. Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz
  3. artefact
  4. B.A.U.M. Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  5. Bergwaldprojekt
  6. Bildungscent
  7. Bioland
  8. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
  9. Bund der Deutschen Katholischen Jugend
  10. Bundesverband für Umweltberatung (bfub)
  11. Bündnis Bürgerenergie
  12. Bürgerlobby Klimaschutz
  13. climactivity
  14. Deutsche KlimaStiftung
  15. Deutsch-Tansanische Partnerschaft
  16. Diözesanrat der Katholik*innen im Bistum Aachen
  17. Deutscher Naturschutzring
  18. E3G
  19. Environmental Justice Foundation
  20. Fairtrade Deutschland
  21. foodsharing
  22. Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft
  23. Germanwatch
  24. Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen
  25. Klima-Allianz Deutschland
  26. Katholikenrates der Region Düren
  27. Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands
  28. Klimadelegation
  29. Klimahaus Bremerhaven
  30. NABU (Naturschutzbund Deutschland)
  31. Naturschutzjugend im NABU
  32. Ökomarkt Verbraucher- und Agrarberatung
  33. Protect the Planet
  34. Protect our Winters
  35. Umweltbüro der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO)
  36. Unabhängiges Institut für Umweltfragen
  37. vegan4future
  38. Verkehrsclub Deutschland (VCD)
  39. WDC Whale and Dolphin Conservation
  40. WWF Deutschland
  41. Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit
  42. Zukunftsrat Hamburg
Stefanie Langkamp, Klima-Allianz Deutschland
Stefanie Langkamp. Foto: Greg McNevin
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Julia Riley-Dittmann

Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Klima-Allianz Deutschland

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Telefon: 030/780 899 514