Die Staaten der G20 repräsentieren rund zwei Drittel der Weltbevölkerung und sind für rund 80 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Sie stehen damit in der Verantwortung, das Pariser Klimaabkommen und die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 ambitioniert umzusetzen.
Der gemeinsame Appell fordert von den G20 bis 2018, spätestens aber bis 2020, nationale Klimaschutzpläne für die Zeit bis 2050 vorzulegen, welche im Einklang mit dem im Paris beschlossenen Ziel stehen, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst aber 1,5 Grad, zu begrenzen. Darüber hinaus sollen die stärksten Industrienationen ihre Anstrengungen erhöhen, ab 2020 die zugesagten 100 Milliarden US-Dollar jährlich als Klimafinanzierung für die ärmsten Länder bereitzustellen.
Die Unterzeichner unterstützen den Vorschlag der G20-Präsidentschaft, die fossilen Subventionen bis spätestens 2025 auslaufen zu lassen. Als Voraussetzung für langfristige Investitionen in klimaverträgliche Technologien soll zudem schrittweise eine globale CO2-Bepreisung durch Steuer, Abgaben oder Emissionshandel eingeführt werden. Zudem wird erwartet, dass die G20 geeignete Voraussetzungen schaffen, die es Finanzmärkten ermöglichen, sich an dem Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung zu orientieren und die Klimastrategien der Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen. Infrastrukturprojekte sind an klare ökologische und soziale Kriterien zu koppeln.
Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch und Mitglied im Sprecherrat der Klima-Allianz Deutschland: „Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft fordern gemeinsam die Vorlage von ambitionierten Klimaschutzplänen, den Ausstieg aus fossilen Subventionen, ein CO2-Preissignal und nachhaltige Rahmensetzungen für Finanzmärkte. Jetzt ist es an der Politik zu handeln.“
Der gemeinsame Appell der internationalen Initiativen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ist von besonderer Bedeutung, denn er macht deutlich, dass sich nach dem Paris-Abkommen die Debatte über ambitionierte Klimapolitik verlagert hat. Bals: „Es geht nicht mehr um das Ob, sondern das Wie der notwendigen ambitionierten Klimapolitik, die in Paris beschlossen worden ist.“
„Nach diesem gemeinsamen Vorschlag von Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft liegt der Ball bei der Politik. Diese muss bis zum G-20 Gipfel in Hamburg entscheiden.“ sagt Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland.