06.07.2017
Pressemitteilungen

Zivilgesellschaft fordert starkes Klimaschutzbekenntnis von G20-Gipfel

Berlin. Vor Beginn des G20-Gipfels in Hamburg drängen führende Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen aus den Bereichen Entwicklung, Religionen und Umwelt auf ein starkes Bekenntnis für den Klimaschutz.

"Die G20 sind für 80 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoßes verantwortlich und damit die Hauptverursacher des Klimawandels, der mit schweren Dürren, Superstürmen und Jahrhundertfluten die mühsam erreichten Fortschritte im Kampf gegen die weltweite Armut zunichte zu machen droht. Vom G20-Gipfel muss ein starkes Signal ausgehen, dass zumindest 19 Länder fest hinter dem Pariser Abkommen stehen, den Klimaschutz stärken und die ärmsten und verwundbarsten Länder bei der Bewältigung des Klimawandels unterstützen werden.“ so Jörn Kalinski, Leiter Politik und Kampagnen bei Oxfam Deutschland.

Die G20-Staaten hätten durch ihre wirtschaftliche Stärke die Möglichkeit, als schlimmste Klimatreiber aber auch die Verantwortung, Lösungen zu erarbeiten.

 „Als Kirche haben wir auch die Aufgabe, für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten. Daher drängen wir auf die konsequente Umsetzung der Ziele des Pariser-Abkommens - sie sind wichtig für die Zukunft unserer Erde und für die globale Gerechtigkeit. Die mächtigsten Wirtschaftsnationen als größte Emittenten, müssen aus meiner Sicht gemeinsam vorangehen beim Engagement gegen den Klimawandel und damit ihrer Verantwortung gerecht werden.“ Bischöfin Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche)

Die Klima-Allianz Deutschland begrüßt, dass sich die überwältigende Mehrheit der Regierungen nach der Austrittsverkündung der USA weiterhin zur Implementierung des Pariser Klimaabkommens bekannt haben. Diese Staaten müssen nun zeigen, dass Ihre Worte durch Taten gedeckt sind.

„Als internationale Hilfsorganisation sind wir dort aktiv, wo die Menschen massiv die Folgen des Klimawandels spüren - vor allem in den armen Ländern des Planeten. Die Verursacher des Klimawandels, vor allem die reichen Länder des Nordens und die großen Schwellenländer, die nun zum G20-Gipfel zusammentreffen, tragen eine soziale Verantwortung, die erfüllt werden muss. Wir fordern soziale Gerechtigkeit durch mehr Gelder für Entwicklungszusammenarbeit und deren bedachten Einsatz für die Energietransformation und die Bewältigung der Folgen des Klimawandels!“ Tarek Abdelalem, Geschäftsführer Islamic Relief Deutschland (IRD)


Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), die Humanitäre Organisation Islamic Relief Deutschland, die Hilfsorganisation Oxfam Deutschland sowie die Natur- und Umweltschutzorganisation WWF Deutschland, alles Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland, drängen die Bundesregierung, ihre besondere Verantwortung im Jahr der G20-Präsidentschaft zu erfüllen. Die Klima-Allianz Deutschland begrüßt den  friedlichen zivilgesellschaftlichen Protest am Rande des Gipfels. Das Argument der inneren Sicherheit dürfe nicht gegen das Recht auf Versammlungsfreiheit ausgespielt werden.

"Bei allem Einsatz auf internationaler Bühne muss die Bundesregierung endlich auch zu Hause handeln. Der CO2-Ausstoß in Deutschland ist seit 2009 nicht mehr gesunken. Deutschland verfeuert mehr Braunkohle als jedes andere Land der Erde. Um ihr Klimaziel von -40% bis 2020 noch erreichen zu können, muss die Bundesregierung die dreckigsten Kohlemeiler schnellstmöglich stilllegen. Andernfalls riskiert sie auch auf internationaler Ebene ihre Glaubwürdigkeit." Michael Schäfer, Leiter des Fachbereichs Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland.

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Julia Riley-Dittmann

Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Klima-Allianz Deutschland

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Telefon: 030/780 899 514