17.04.2025
News von Mitgliedern

Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. spricht sich in ihrem Positionspapier an die neue Bundesregierung für die konsequente Einhaltung der nationalen Ziele zur Reduktion der Treibhausgase aus. Sie begrüßen den dafür notwendigen Ausbau Erneuerbarer Energien ausdrücklich.

PV-Anlage
Foto: JARAMA von Getty Image via Canva Teams

Die neue Bundesregierung verspricht im Koalitionsvertrag, die Potenziale von Erneuerbaren Energien, u.a. Solarenergie, zu nutzen. Dabei soll auf Flächenschonung geachtet werden, indem Möglichkeiten der Doppelnutzung, wie zum Beispiel Agri-PV, erleichtert werden sollen. Das begrüßt die AbL, aber ist trotzdem skeptisch angesichts der Umsetzung. Bleibt das im EEG 2023 festgeschriebene PV-Ausbauziel von 215 GW bis 2030 erhalten, muss sich der Ausbau zeitnah stark beschleunigen. Wie das landwirtschafts- und umweltgerecht aussehen kann, beschreibt die AbL im genannten Positionspapier.

Reiko Wöllert, stellvertretender AbL-Bundesvorsitzender und Bauer in Thüringen, sagt: „Die größte Gefahr des aktuellen Ausbaus von Photovoltaik-Anlagen in der Freifläche besteht nicht im Verlust von landwirtschaftlichen Flächen – für einen großen Verlust von Flächen sorgen weiterhin der Ausbau von Straßen, Autobahnen, Wohn- und Gewerbegebieten. Die Gefahr des PV-Ausbaus besteht im weiteren Anstieg von Pacht- und Kaufpreisen auf landwirtschaftlichen Flächen. Der Anreiz, in landwirtschaftliche Fläche zu investieren, steigt mit dem Photovoltaik-Ausbau weiter an. Es ist bereits jetzt vielen Landwirt:innen nicht mehr möglich, dem Konkurrenzdruck kapitalstarker Akteur:innen auf dem Bodenmarkt standzuhalten.“

Einen Grund für die Problematik sieht die AbL in § 2 des EEG, in welchem die Errichtung von PV-Anlagen als im überragenden öffentlichen Interesse und der Ausbau der erneuerbaren Energien als vorrangiger Belang vor anderen Interessen definiert wird.

Sabrina Gerdes, Geschäftsführerin der AbL Mitteldeutschland, dazu: „Die Notwendigkeit des Ausbaus von PV-Anlagen für die dringend notwendige Energiewende steht außer Frage. Doch negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft müssen vermieden werden. Dafür gibt es unterschiedlichste Steuerungsmöglichkeiten. Beispielsweise können Integrierte PV-Anlagen, wie Agri-PV oder bauwerksintegrierte PV, noch stärker gefördert werden und landwirtschaftliche Belange bereits auf der Raumordnungs- sowie später auf kommunaler Ebene in den Planungsprozessen berücksichtigt werden.“

Die AbL fordert entsprechende Entscheidungsträger*innen dazu auf, ihre Handlungsspielräume und die im Papier „Landwirtschaft & Energiewende - Für einen landwirtschafts- und umweltverträglichen Photovoltaik-Ausbau“ vorgeschlagenen Maßnahmen konsequent zu nutzen.

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Rosa Braun

Referentin für Klimaschutz

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.

braun@abl-ev.de

Telefon: 0151 723 728 97