Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Bundesregierung dazu auf, Strategien und Aktionspläne für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland vorzulegen und eine effektive Umsetzung mit den Ländern voranzubringen. Dazu sagt DUH-Bereichsleiterin für Naturschutz und Biologische Vielfalt Svane Bender: „Wir befinden uns mitten in einer Artenkrise. Wenn wir jetzt nicht auf Natur- und Artenschutz setzen und weiterhin dem Druck von Agrar- und Industrielobby nachgeben, stehen wir bald völlig zerstörten, artenarmen Lebensräumen gegenüber. Zum Weltnaturschutzgipfel müssen die Vertragsstaaten den aktuellen Stand der Umsetzung kritisch beleuchten und für effektive Beschleunigung sowie verbindliche Systeme zur Messbarkeit erreichter Ziele sorgen – sonst ist es zu spät. Wir fordern Umweltministerin Steffi Lemke auf, dringend zu handeln und den Verpflichtungen für Natur- und Artenschutz nachzukommen. Zudem muss Bundeskanzler Olaf Scholz die zugesagten 1,5 Milliarden für die internationale Biodiversitätsfinanzierung zur Verfügung stellen. Die Mittel sind entscheidend, um den Verlust der Biodiversität zu stoppen und die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu sichern.“ Um die Fortschritte auf der COP16 zu beobachten, wird Svane Bender vor Ort in Cali, Kolumbien sein und steht für Presseanfragen und Interviews zur Verfügung.
Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) setzt sich für einen wirksamen Erhalt und die Wiederherstellung der Biodiversität ein. Der BUND fordert die Bundesregierung dazu auf, sich bei den Verhandlungen für die wirksame Umsetzung des neuen Abkommens zum Schutz und zur Wiederherstellung der Natur einzusetzen. BUND-Vorsitzender Olaf Bandt macht deutlich: "Die Bundesregierung muss sich in Cali für klare Vorgaben zur Überwachung des Zustands der Natur, für eine gesicherte Finanzierung des weltweiten Biodiversitätsschutzes und für die Wahrung der Menschenrechte aller Beteiligten beim Naturschutz einsetzen“. Der BUND fordert die Bundesregierung ebenfalls auf, konkret gegen den negativen Fußabdruck Deutschland vorzugehen, um die biologische Vielfalt zu schützen. Dazu muss die Regierung naturschädliche Subventionen, Investitionen und Handelsverträge umgehend stoppen. Um die Ursachen der Zerstörung zu beseitigen und naturfreundliche Rahmenbedingungen zu setzen, fordert der BUND von der Bundesregierung eine neue nationale Biodiversitätsstrategie mit konkreten Maßnahmen zur Erreichung der Ziele des neuen Naturabkommens bis 2030. "Die neue nationale Biodiversitätsstrategie muss auf der alten aufbauen und in jedem Fall eine Regierungsstrategie sein, die vom gesamten Kabinett verabschiedet wird. Denn Naturschutz ist eine Aufgabe, die alle Ressorts angeht und nur gemeinsam gestemmt werden kann. Die neue Biodiversitätsstrategie muss zudem geeignet sein, die internationalen Verpflichtungen Deutschlands beim Schutz und der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt wirksam umzusetzen“, fordert Bandt.