Am Internationalen Tag der Umwelt schaut EFJ darauf, wie naturbasierte Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise und beim Artenschutz helfen können.
Naturbasierte Lösungen stärken die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen und haben ein enormes Potenzial, um Treibhausgasemissionen zu verringern und den Verlust der Artenvielfalt anzugehen. Doch was sind naturbasierte Lösungen? Neben der Wiederaufforstung und einem Wandel in der Landnutzung sowie der Forst- und Landwirtschaft gehören auch der Schutz und die Wiederherstellung von Meeres- und Küstenökosystemen wie Mangrovenwäldern, Seegraswiesen, Korallenriffen und Salzwiesen zu naturbasierten Lösungen.
Meeresschutz ist Klimaschutz
Der Ozean ist nicht nur das größte Ökosystem unseres Planeten mit einer reichen Flora und Fauna. Er ist auch die größte aktive Kohlenstoffsenke der Erde und produziert mehr Sauerstoff als alle Wälder der Welt zusammen. Er ist damit von entscheidender Bedeutung im globalen Klimasystem – hier kommen naturbasierte Lösungen ins Spiel.
Meere absorbieren etwa 30 % des von uns verursachten Kohlendioxids und sind damit in der Lage, auf natürliche Weise die Auswirkungen von Treibhausgasen zu verringern. Sie speichern atmosphärischen Kohlenstoff in der natürlichen Umwelt, etwa in lebenden Pflanzen, in Meeresorganismen, in organischen Abbauprodukten oder in gelöster organischer Form. Ein gesunder Ozean mit intakter Pflanzen- und Tierwelt ist daher unser wichtigster Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise.
Meeres- und Küstenökostysteme: Lebensspendende Schutzbarriere
Naturbasierte Lösungen haben nicht nur eine positive Wirkung auf natürliche Prozesse, sondern auch auf die soziale Gerechtigkeit.
Über drei Milliarden Menschen sind für ihren Lebensunterhalt auf die biologische Vielfalt der Meere und Küsten angewiesen und circa 680 Millionen Menschen leben in niedrig gelegenen Küstengebieten. Viele von ihnen gehören marginalisierten Gemeinschaften oder Minderheiten an, leben in Armut oder sind anderweitig gefährdet. Sie sind oft als Erste und am stärksten von Verschmutzung, Überfischung oder klimabedingten Katastrophen wie Überschwemmungen und Stürmen betroffen. Diese Küstengemeinden profitieren direkt von stabilen und gesunden Ökosystemen.
Ohne einen gesunden, artenreichen Ozean geht es nicht
Der Schutz von Küsten- und Meeresökosystemen allein reicht nicht aus, um die Klimakrise zu bewältigen. Doch wir können keinesfalls auf ihn verzichten, wenn wir unser Wohlergehen sichern und künftigen Generationen einen lebenswerten Planeten hinterlassen wollen. Aus diesem Grund habt die Environmental Justice Foundation (EJF) es sich zur Aufgabe gemacht, unseren Ozean und die Menschen und Gemeinschaften, die am stärksten auf ihn angewiesen sind, zu verteidigen, und kämpfen unter anderem für:
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ein Ende der illegalen und nicht nachhaltigen Fischerei, denn eine reiche marine Artenvielfalt ist der Schlüssel, um die CO2-bindende Kraft des Ozeans und die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen zu schützen;
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effektive Meeresschutzgebiete, die ihren Namen verdienen und bis 2030 mindestens die 30 % der Hochsee unter Schutz stellen;
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ein Moratorium für Tiefseebergbau, denn der Raubbau in der nahezu unberührten Tiefsee wäre eine ökologische Katastrophe, die wir unbedingt verhindern müssen.
Die natürlichen Ressourcen unseres Planeten sichern unser Wohlergehen, unsere Weltwirtschaft und unsere Zukunft. Danke, dass du uns hilfst, sie zu schützen.
Jede*r von uns kann etwas bewirken – nutzen wir unsere Stimme, unseren Wahlzettel, unseren Geldbeutel, um die Maßnahmen und Veränderungen einzufordern, die wir alle brauchen. Am Wochenende bietet sich die perfekte Gelegenheit: Die Europawahl am 09. Juni – unsere Chance, die Kandidat*innen zu unterstützen, die sich für einen gesunden Ozean, ein stabiles Klima und eine blühende Artenvielfalt einsetzen. Lassen wir sie uns nicht ergehen!
Weitere Informationen erhalten Sie auch im Video: Wie uns die Natur beim Klimaschutz hilft: Naturbasierte Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise