07.02.2024
News von Mitgliedern

Kraftwerkstrategie: Verbände sehen Klimaziele in Gefahr

Am 5. Februar einigte sich die Bundesregierung auf wesentliche Elemente der Kraftwerkstrategie. Sie ist besonders geprägt von dem Leitmotiv der Sparpolitik und Technologieoffenheit. Mitglieder der Klima-Allianz Deutschland kritisieren insbesondere die geplante Einbettung von CCS-gestützten Gaskraftwerken und sehen die Einhaltung der Klimaziele in Gefahr.

Gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen veröffentlichten BUND, DUH, Germanwatch, das Umweltinstitut München und WWF Deutschland eine Pressemitteilung. Darin äußerten sie scharfe Kritik zur Einbettung von CCS-gestützten Gaskraftwerken. Das sei ein Frontalangriff auf die Energiewende und zementiere weiterhin die Abhängigkeit von fossilem Erdgas für die Energieerzeugung. Diese Option gefährde das Erreichen der Klimaziele massiv. Zudem sei es ein Widerspruch in sich, dass trotz des Sparkurses dennoch ineffiziente und überflüssige Investitionen in neue fossile CCS-Infrastrukturen gefördert werden sollen. Die Umweltverbände fordern daher eine Kurskorrektur.

Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner betont in einer Pressemeldung des DUH explizit: „Die sogenannte Einigung zur Kraftwerksstrategie lässt viele Fragen offen. Kurzfristig sollen 10 Gigawatt H2-Ready-Gaskraftwerke ausgeschrieben werden. Dabei ist klar, dass es sich nicht um grünen Wasserstoff handelt. Wir benötigen 2035 ein weitgehend klimaneutrales Stromsystem. Stattdessen wird im Vorschlag der Ampel das Umstiegsdatum der fossilen Kraftwerke auf 2035 bis 2040 verschoben.“

Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) begrüßt zwar die Technologieoffenheit der Bundesregierung, versteht darunter jedoch ebenfalls nur erneuerbare Optionen, neben grünem Wasserstoff z.B. Bioenergie und kritisiert die Fristverlängerung für den Umstieg. Zudem müsse die Bundesregierung anerkennen, dass „Erneuerbare mittlerweile systemsetzend sind und der Ausgleich für Sonne und Wind deshalb am besten mit einem dezentralen erneuerbaren Back-up gelingt“, was nun in einer Flexibilitätsstrategie mit den Verbänden konkretisiert werden sollte, so Dr. Simone Peter, Präsidentin des BEE.

 

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Lukas Schreiner

Referent Wasserstoff, Klimaschutz und Wärmewende
Klima-Allianz Deutschland

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