Die Kurzstudie ermittelt erstmalig für den Status Quo und für ein ÖPNV-Angebot mit doppelt so hoher Nachfrage, wie viel Personal insgesamt benötigt und wie viele Stellen neu besetzt werden müssen. Zur Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Angebots (Stand 2022) bei unveränderten Arbeitsbedingungen entsteht allein durch altersbedingten Ruhestand eine Personallücke von 60.500 bis 65.500 Fahrer*innen bis 2030. Das sind knapp 50 Prozent aller Arbeitnehmenden (2022). Verdoppelt sich die Fahrgastnachfrage, sind zusätzlich etwa 84.000 bis 90.000 Fahrer*innen notwendig. Hierfür fallen zusätzliche Personalkosten von 3,7 Mrd. bis 4,4 Mrd. Euro jährlich an.
Diese Zahlen machen deutlich, dass die Politik und die ÖPNV-Branche jetzt aktiv werden müssen, um einem Personalmangel im ÖPNV entgegenzuwirken. Will man die heutige Qualität des ÖPNV aufrechterhalten, die Attraktivität des Berufes erhöhen, Stellen schneller besetzen, Mitarbeiter*innen halten und die Fahrgastzahlen verdoppeln, müssen die Kommunen und die ÖPNV-Branche mit deutlich mehr Mitteln ausgestattet werden. Gelingt es nicht, die nötigen Fachkräfte zu gewinnen, drohen in ganz Deutschland Einschränkungen und Ausfälle im ÖPNV weit über den heute schon sichtbaren Umfang hinaus. Um diese Stellen besetzen zu können, wird die Attraktivität der Arbeitsplätze eine zentrale Rolle spielen. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist somit ein untrennbarer Teil der Herausforderung.