Für die Studie haben die beiden Finanzexperten Thomas Hirsch und Sara Jane Ahmed 24 verschiedene Finanzquellen untersucht und zeigen, wie Deutschland in den kommenden Jahren deutlich mehr Mittel für internationale Klimafinanzierung erschließen kann. Dazu haben sie bestehende Initiativen auf deutscher, EU- und internationaler Ebene bewertet, zum Beispiel Steuern und Abgaben für fossile Unternehmen, Einnahmen aus dem Emissionshandel und Strukturreformen internationaler Finanzinstitutionen. Das ermutigende Ergebnis: Deutschland könnte im Jahr 2025 18 Milliarden Euro, ab 2026 jährlich mindestens 36 Milliarden Euro und in den Folgejahren jährlich bis zu 96 Milliarden Euro an zusätzlichen öffentlichen Mitteln erschließen. Im Bereich mobilisierter privater Klimafinanzierung liegt das Potenzial der Studie zufolge sogar bei rund 100 Milliarden Euro pro Jahr.
Rund 2,4 Billionen US-Dollar pro Jahr benötigen Entwicklungsländer, um klimaneutral zu werden und ihre Resilienz gegen die Folgen der Klimakrise zu stärken. Die Industrieländer haben sich zwar verpflichtet, sie dabei finanziell zu unterstützen. Die bisher bereitgestellten Mittel liegen aber weit unter den tatsächlichen Bedarfen. Viele Entwicklungsländer leiden außerdem unter einer großen Schuldenlast. Durch den voraussichtlichen Wegfall von Klimafinanzierung aus den USA müssen noch dringender als zuvor andere Geldquellen erschlossen werden, erklären die Verbände.