Die diesjährige 27. UN-Klimakonferenz (Conference of the Parties of the UNFCCC, COP27) in Ägypten findet vom 6. bis 18. November 2022 in einer schwierigen geopolitischen Situation statt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nicht nur das Land in großes Leid gestürzt, sondern auch die globale Ernährungssituation dramatisch verschärft. Die große Abhängigkeit von russischen Energieträgern, insbesondere Gas, hat Europa in eine Energiekrise gestürzt. Beim Streben nach Energiesicherheit begeben sich die Europäische Union (EU) und Deutschland derzeit auf die Suche nach neuen Gas-, Öl und Kohlequellen und gefährden die nationale und die globale Energiewende.
Gleichzeitig sind die Auswirkungen der Klimakrise überall auf der Welt immer stärker spürbar. Für alle Menschen weltweit sind die Lebensgrundlagen und die Gesundheit bedroht. Die Industriestaaten als historische Verursacher der Klimakrise, aber auch Schwellenländer, müssen dabei vorangehen und ihren fairen Beitrag leisten. Denn schon heute leiden insbesondere vulnerable Gruppen in Ländern des globalen Südens, die selbst wenig zur Klimakrise beigetragen haben, überproportional unter den Auswirkungen der Erderhitzung.
Die Klima-Allianz Deutschland und der Dachverband der entwicklungspolitischen und humanitären Nichtregierungsorganisationen VENRO fordern Deutschland deswegen auf, sich für glaubhafte Fortschritte bei der COP27 in Ägypten einzusetzen.