18.03.2022
News von Mitgliedern

GreenIftar – ein nachhaltiges Fastenbrechen im Ramadan

Am 02. April beginnt der islamische Fastenmonat Ramadan. Damit startet auch wieder die Kampagne GreenIftar – nachhaltiges Fastenbrechen – initiiert von der deutsch-muslimischen Umweltschutzorganisation NourEnergy. Die vielseitige Kampagne motiviert Muslim*innen zu einem achtsamen, plastikfreien und nachhaltigen Essen nach Sonnenuntergang. Ziel der Kampagne ist es, möglichst viele GreenIftare in Moscheen, muslimischen Hochschulgruppen und privaten Haushalten umzusetzen, um Umwelt und Klima zu schützen - gemäß der islamischen Umweltethik.

Schwarmbewegung – der positive Wandel wird in den Gemeinden gelebt
Dank der seit 2017 bestehenden Kampagne konnte NourEnergy bisher über 50 Organisationen für die Kampagne GreenIftar gewinnen. Gemeinsam wurden bisher 190 GreenIftare veranstaltet und über 30.000 Gäste erreicht. Durch plastikfreie Fastenbrechen konnten unserer Umwelt so über 120.000 Plastikteile erspart werden. Auch während des Lockdowns führte NourEnergy die Kampagne fort. Statt Fastenbrechen in Präsenz zu organisieren, wurden Muslim*innen motiviert in ihren privaten Haushalten nachhaltiger zu kochen und bewusster zu konsumieren. Die Moscheegemeinden wurden bestärkt Onlinevorträge zu dem Thema “Nachhaltigkeit und Ramadan” anzubieten. NourEnergy selbst hat im vergangenen Jahr mit über 170 Personen Europas größten Online-GreenIftar veranstaltet. Das Ziel: die spirituelle Achtsamkeit soll genutzt werden, um auch die Sensibilität für den Umweltschutz und für eine bedachte Ressourcennutzung zu stärken. Sodass Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil von Ramadan wird und bleibt.

Esra Doganay, GreenIftar Kampagnenleiterin: „Für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitskommunikation ist es wichtig, sich auf eine Zielgruppe zu konzentrieren und dabei ihre Lebensrealitäten und Handlungsmotive gut zu kennen. GreenIftar findet bewusst im Ramadan statt, in dem die Selbstreflexion und Achtsamkeit stark im Vordergrund stehen. Genau hier werden die Menschen auch abgeholt und eingeladen, ihr Konsumverhalten zu hinterfragen und neue, nachhaltige Vorsätze zu treffen, die sie auch über den Fastenmonat hinaus weiterleben.”

Wie sieht ein GreenIftar aus?
Angelehnt an die UN-Nachhaltigkeitsziele – SDG – hat NourEnergy neun GreenIftar Goals entwickelt. Diese Goals sind simpel, universell und praxisbezogen. Jede Organisation oder Privatperson, die ihr Fastenbrechen nachhaltig gestalten möchte, orientiert sich daran. Zum Beispiel geht es darum, möglichst vegetarisch mit saisonalen und regionalen Zutaten genügsam zu kochen, sparsam mit Wasser umzugehen und Plastik bzw. Einweggeschirr zu vermeiden. Die Teilnehmenden setzen so viele Goals um, wie ihnen möglich ist. Hier zählen kleine Veränderungen genauso wie große. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein Erfolg.

Das große Potential ist längst nicht ausgeschöpft
Knapp 2800 Moscheen gibt es allein in Deutschland. Ein Großteil der Moscheen bieten an
Wochenenden oder im gesamten Ramadan 30 Tage lang Fastenbrechen an. Ziel von NourEnergy ist es, diese Moscheen und andere muslimische Organisationen dafür zu gewinnen, nachhaltige Fastenbrechen zu veranstalten und somit Vorbilder für ihre Gemeinde zu werden. Dafür bietet NourEnergy mehrtägige Workshops an und bildet Multiplikator*innen aus. Aktuell ist NourEnergy in Nordrhein-Westfalen auf Tour und hat mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen bereits über 75 Multiplikator*innen ausgebildet, die das gewonnene Wissen an ihre Organisation und ihr Umfeld weitertragen. Wie jedes Jahr steht auch jetzt eine umfangreiche GreenIftar Kampagne 2022 auf Social Media in den Startlöchern. Influencer und wichtige Persönlichkeiten aus der muslimischen Community rufen gemeinsam mit NourEnergy zu einem Ramadan im Zeichen des Umweltschutzes auf.

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Diana Schild

Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

Nour Energy e.V.

diana.schild@nour-energy.com