11.2023
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Kurzstudie: Die Entfernungspauschale. Subventionssteckbrief

Die Entfernungspauschale ist sozial ungerecht und blockiert den Klimaschutz im Verkehrssektor. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Kurzstudie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), die im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland, des Deutschen Caritasverbandes und des WWF Deutschland die sozialen und ökologischen Wirkungen der Subvention untersucht hat.

Laut der Studie fördert der Staat den Weg zur Arbeit mit bis zu sechs Milliarden Euro jährlich. Davon fließen über 80 Prozent an Pendlerinnen und Pendler, die mit dem Auto unterwegs sind. Die Pendlerpauschale setzt massive ökologische Fehlanreize und bindet wichtige Haushaltsmittel für die aktuell bedrohte Finanzierung wichtiger Klimaschutzmaßnahmen. Über 40 Prozent der Subvention gehen an die 30 Prozent mit den höchsten Einkommen. Menschen mit hohen Einkommen haben tendenziell längere Arbeitswege, pendeln häufiger und weisen höhere sonstige Werbungskosten auf. Über 60 Prozent der Steuerpflichtigen profitieren gar nicht von der Entfernungspauschale, da sie unter dem Werbungskostenpauschbetrag bleiben.

Die auftraggebenden Organisationen Klima-Allianz Deutschland, Deutscher Caritasverband und WWF Deutschland fordern auf Grundlage der Studie die Abschaffung der Entfernungspauschale.

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag angekündigt, eine sozial-ökologische Neuordnung der Entfernungspauschale voranzubringen. Stattdessen hat sie die Entfernungspauschale rückwirkend zum 1. Januar 2022 und bis 2026 auf 38 Cent pro Kilometer ab dem 21. Kilometer angehoben.

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Daniel Eggstein

Referent Klimapolitik und soziale Gerechtigkeit

Klima-Allianz Deutschland

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Telefon: 030/780 899 525