05.2020
Publikationen

Studie: Kein Einsatz von E-Fuels im Pkw-Bereich

Im Flug- und Schiffsverkehr gibt es kaum eine klimaneutrale Antriebsalternative zu E-Fuels, daher sollten sie im Verkehrsbereich zielgerichtet in Flugzeugen und Schiffen eingesetzt werden. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Öko-Instituts im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland.

Grund für die nötige Priorisierung von grünem Wasserstoff für den Flug- und Schiffsverkehr sowie evtl. für den Schwerlastverkehr ist, dass eine klimaneutrale Produktion von E-Fuels in Mengen nur sehr eingeschränkt möglich ist. Im Straßenverkehr sind sie deutlich ineffizienter gegenüber rein batterie-elektrischen Antrieben. Grundsätzlich ist die Vermeidung und Verlagerung von Verkehr auf klimafreundliche Verkehrsträger wie Bahn und ÖPNV zentral. Die geringen Mengen grünen Wasserstoffs werden laut der Studie auch in anderen Sektoren gebraucht, etwa in Industrieprozessen.

Anhand von Referenzszenarien berechnete das Öko-Institut, welche Rahmenbedingungen existieren müssen, damit E-Fuels auch zum Klimaschutz beitragen. Dies ist nur unter bestimmten Voraussetzungen gegeben und im schlimmsten Fall könnten Mehremissionen entstehen. E-Fuels sind erst dann klimaneutral, wenn der benötigte Energiebedarf des Umwandlungsprozesses aus zusätzlichen erneuerbaren Anlagen stammt und das in der Herstellung eingesetzte Kohlendioxid aus der Umgebungsluft entnommen wird. Um grüne E-Fuels zu produzieren, sind enorme Mengen erneuerbaren Stroms nötig. Bei ungeeignetem Strombezug besteht das Risiko, dass der Einsatz von E-Fuels Emissionen nicht senkt, sondern sogar deutlich erhöht, heißt es in der Studie.

Die Studie des Öko-Instituts im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland finden Sie hier.

Hintergrund:

Grüner Wasserstoff ist mit der Elektrolyse aus erneuerbarem Strom hergestellter Wasserstoff. E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die auf Basis von Wasserstoff aus Strom hergestellt werden. Die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor lagen im Jahr 2019 bei knapp über 163 Mio. t CO2e. Damit stagnieren die Emissionen des Verkehrssektors auf dem Niveau des Basisjahres 1990. Um die Ziele des Pariser Abkommens einzuhalten, ist eine vollständige Dekarbonisierung auch des Verkehrssektors bis spätestens 2050 nötig.

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Dr. Christiane Averbeck

Geschäftsführende Vorständin

Klima-Allianz Deutschland

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Telefon: 030/780 899 510